Analyse und Einsatzplanung für KRITIS und den Katastrophenfall

Teile unseres Teams waren während der Hochwasserkatastrophe 2021 in Erftstadt und Kerpen im Einsatz. Unsere Erkenntnis war im Einsatz, dass die Hochwassergefahrenkarten und die kritische Infrastruktur (KRITIS) bereits in der Einsatzplanung, also vor jeglicher Katastrophe, bekannt sein müssen um eine Einsatzbearbeitung zu gewährleisten.

Gerade die Einsatzplanung kann die Stabsarbeit massiv entlasten, wenn vorgeplante Einsatzszenarien verlässlich abgearbeitet werden können. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir das KRITIS-Modul um Funktionen zur automatischen Erkennung solcher kritischen Infrastruktur erweitert.

Planungsziele für die Einsatzplanung des Katastrophenschutz

Katastrophen kann man nicht vorhersagen, da sie eine extrem kleine Wahrscheinlichkeit und Seltenheit haben. Daten zur Prognose sind begrenzt. Auch wenn man das Eintreten eines solchen Szenarios nicht zeitlich genau eingrenzen kann, so kann man mit den Konsequenzen durchaus planen.

Szenariobasierte Darstellung von Hochwassergefahren und KRITIS im Einsatzgebiet
Durch einen Umschalter auf der Karte lassen sich Hochwassergefahren und Überschwemmungsszenarien in unterschiedlicher Ausprägung visualisieren.

Die Katastrophenschutzbedarfsplanung befasst sich mit dieser Planung für den Fall der Fälle. Man weiß, dass im Katastrophenfall die Bevölkerung eine gewisse Zeit auf sich selbst gestellt ist. Gleichzeitig gibt es zu wenig Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei in der ersten Zeit vor Ort.

Ein Ziel der Katastrophenschutzbedarfsplanung ist somit die Durchhaltefähigkeit der Bevölkerung und der vor Ort eingesetzten Helfer bis zum Eintreffen weiterer Einheiten zu gewährleisten. Ein zentraler Bestandteil hierbei ist die Erkennung und der Schutz kritischer Infrastruktur. Die Frage ist: Wo befinden sich Einrichtungen, welcher im Katastrophenfall geschützt werden müssen? Welche Einrichtungen können nicht geschützt werden und werden z.B. bei Hochwasser versagen? Z.B. versagten im Hochwassergebiet teils die Mobilfunknetze.

Darstellung von Überschwemmungsgebieten und Gefahren
Durch die Kombination aus Lageinformationen, Gefahrenkarten und automatischer Klassifizierung können wir die bedrohten Objekte direkt auf der Karte oder in Tabellenform darstellen und hervorheben.

Durch die Hochwassergefahrenkarten, Vegetationsbrandgefahr und die Hervorhebung der KRITIS erleichtern wir Einsatzplanern und Katastrophenschützern die Einsatzvorplanung. Bei der Ausweisung der Vegetationsbrandgefahr haben wir uns bewusst für das europäische Modell des kanadischen Fire Weather Index (FWI) entschieden, als gemeinsame Entwicklungsleistung von Europa und für einen über nationale Grenzen anerkannten und benutzten Standard.

Die Hochwassergefahrenkarten sind derzeit für NRW und RLP verfügbar. Sprechen Sie uns gerne für eine Erweiterung für Ihr Bundesland an.